Fonte Cereto - Santo Stefano di Sessanio

Fonte Cereto - Santo Stefano di Sessanio


Frühstück gibt es heute 7:45 in der freundlichen Bar oberhalb des Zeltplatzes. Es wird sogar ein extra Teller abruzzesisches Gebäck serviert - a casa. Die zusätzliche Stärkung - ganz abgesehen davon, daß es wunderbar schmeckt - kommt uns gelegen, denn heute soll es von 1150m auf 1700 m gehen. Wir folgen der 17bis, die uns hinauf in eine Märchenlandschaft bringt. Kein Mensch, kein Baum - nur einige Autos mit Wolfsburger Kennzeichen, in denen Leute mit Laptops sitzen und ab und zu ein mit Planen verhüllter “Erlkönig”. Wahrscheinlich der neue GOLF, der letzten Tests unterzogen wurde. Eine einsamere Gegend für ihre geheime Mission konnten die sich nicht aussuchen.




Die Sonne brennt und in der Höhe ist die UV-Strahlung auf der Haut fast unerträglich. Der Fahrtwind beim Berganfahren hält sich in Grenzen und auch die Fliegen, die immer zahlreicher werden und uns mit ihrem Brummen fast die gesamte Etappe begleiten, bringen mit ihrem Flügelschlag keine Kühlung. Die Landschaft jedoch entschädigt für alles.






Manchmal haben wir wirklich den Eindruck, uns in Tibet zu befinden. Das Wetter allerdings scheint uns den Tag verderben zu wollen. An der Kreuzung zum Campo Imperatore, dem höchsten Punkt des heutigen Tages, ist es schon recht dunstig, und als wir den Abzweig nach Santa Stefano fahren, ist es fast sicher, daß da noch etwas kommt.




Inzwischen lenkt aber der grandiose Blick auf den Gran Sasso von allen Befürchtungen ab. Doch dann ist es soweit. Auf der Abfahrt nach Santa Stefano bricht es los. Blitze schlagen rings um uns ein, Sturzbäche vom Himmel durchnässen uns innerhalb von Sekunden. Und der Höhepunkt: Kirschkerngroße Hagelkörner prasseln 20 Minuten lang auf uns ein. Ein kleiner Busch bietet uns absolut keinen Schutz. Und während wir den Naturgewalten ausgesetzt sind, ist kein Ende abzusehen. 

Merke: Auch noch so moderne Regenschutzkleidung ist gegen ein solches Unwetter machtlos. Merke weiter: Eine Folie für den ganzen Körper oder ähnliches sollte in so einer Gegend zur Ausrüstung gehören.






In der Locanda fragen wir nach dem Zeltplatz - geschlossen. Wir könnten das Zelt aber auf die Wiese stellen. Ein Zimmer wäre auch noch da. Wir entscheiden uns für das Zimmer. Ein weiser Entschluß. Nach der Stadtbesichtigung schlägt Petrus wieder richtig zu. Ohne Grandine zwar, doch mit viel mehr Wasser als vorhin. Von unserem Zelt wäre nicht viel übriggeblieben. Irgendwann ist auch der Strom weg. Es dauert eine Weile, bis er wieder da ist. Mit Taschlampen planen wir den nächsten Tag. Zu Abend essen können wir “alle otto” und auch zu unserem Wein kommen wir.Hoffentlich trocknen die Sachen bis zum Morgen, denn es ist wieder schlimmes Wetter angesagt.

Übernachtung: “La Locanda sul Lago” € 70,-,


35 km, Schnitt 11 km/h 





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